Nach der Gründung des Deutschen Reiches (1871) wurde 1875 beschlossen, eine einfarbige Generalstabskarte im Maßstab 1:100 000 für das gesamte Reichsgebiet nach einheitlichen Richtlinien zu erstellen (Polyederprojektion, Geländedarstellung, Signaturen). Die Basis bildeten die dafür Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführte Landesaufnahme mit den Messtischblättern (1:25'000) sowie süddeutsche Kartenwerke (1:25 000 bis 1:50 000).
Der Blattschnitt orientierte sich an 30 von West nach Ost verlaufenden Längenminuten und 15 von Süd nach Nord gezählten Breitenminuten. Insgesamt ergaben sich 674 Blätter für das Reichsgebiet. Die erste Ausgabe konnte 1909 abgeschlossen werden. Die Originale waren in Kupfer gestochen, sie ermöglichten eine hohe Druckqualität, die Auflagenhöhe war jedoch begrenzt. Bei ansteigendem Kartenbedarf ging man vom Kupfer- zum Steindruck über. Diese Karten erreichten jedoch nicht die ursprüngliche Qualität. Auch Großblätter und Sonderformate wurden hergestellt, so z.B. für das damalige Saargebiet sowie mehrfarbige Wander- und Kreiskarten.